Coach tritt zurück
Bortfeld. Paukenschlag in der Handball-Oberliga der Frauen. Der Tabellenvierte SG Zweidorf/
Bortfeld und Trainer Gundolf Deterding gehen ab sofort getrennte Wege. Der Erfolgscoach gab
unter der Woche seinen Rücktritt bekannt.
Mit der Trennung von Deterding endet bei der SG eine Erfolgsgeschichte, die mit dem Aufstieg in die Oberliga begann. In der Vorsaison war die SG als großer Außenseiter in die Saison gestartet und schaff te für viele Handball-Fans völlig überraschend den Klassenerhalt. Für viele unvergesslich ist der 26:24-Auswärtssieg amfinalen Spieltag beim MTV Vater Jahn Peine, der die SG in der Endabrechnung auf den neunten Rang katapultierte. Der geschaffte Klassenerhalt sorgte dafür, dass abwanderungswillige Spielerinnen bei den Drachen blieben. Auch Deterding verlängerte nach längerer Überlegung sein Engagement, da der Kader zusammengehalten wurde. Auch vor dem Start der aktuellen Spielzeit gab es nicht wenige Experten, die die Deterding-Sieben als Abstiegskandidaten nannten. Doch wieder einmal überraschte Zweidorf/Bortfeld. Mit vier Siegen erzielte das Team einen Traumstart – die Welt bei der SG schien in bester Ordnung zu sein.
Das änderte sich nach derersten Niederlage der Saison bei Germania List in Hannover.
Nach der 18:34-Klatsche kaerste Kritik aus Mannschaftskreisen auf. „Einige Akteurinnen waren mit der Taktik von
mir nicht hundertprozentig einverstanden“, berichtete Deterding. Coach ist enttäuscht von fehlender Selbstkritik
Nach der 20:22-Heimniederlage gegen das bis dato punktlose Schlusslicht MTV Rohrsen gab es erneut Kritik. Deterding hätte einigen Akteurinnen nicht ausreichend Spielanteile gegeben. Der Übungsleiter war nach
Spielende darüber enttäuscht. Vor allem war er enttäuscht überfehlende Selbstkritik bei einigen Spielerinnen. Er überlegte, ob er noch am Sonntag seinen Rücktritt bekanntgeben sollte, tat es schließlich aber erst am
Dienstagabend nach einem gemeinsamen Gespräch. Ergebnis: „Die Mannschaft wollte mir noch eine Chance geben“, so Deterding. Der Übungsleiter ließ sich darauf nicht ein, bedankte sich für die schöne und erfolgreiche Zeit und verabschiedete sich.
Co-Trainer Thomas Crone steht laut SG-Leiter als Cheftrainer nicht zur Verfügung. Er will einzig als Torwarttrainer weiterarbeiten. „Mit einem Nachfolger können wir so schnell nicht aufwarten, weil wir von der Entwicklung überrascht worden sind“, erklärte Grobe. hb