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Spielbericht Oberliga Frauen: Es war mehr drin!

Quelle Peiner Nachrichten Jörg Kleinert
Peine Handballerisch bot dieses Oberliga-Derby zwischen Gastgeber MTV Vater Jahn Peine und der SG Zweidorf/Bortfeld eher Magerkost. Das Kreisduell in der Silberkamp-Sporthalle lebte von der Spannung. Jubeln durften am Ende die favorisierten Gastgeberinnen, die mit dem 25:24 (14:11) ihren dritten Sieg in Folge feierten. Enttäuschung herrschte dagegen im SG-Lager. „Für eine knappe Niederlage können wir uns nichts kaufen“, sagte Gästetrainer Gundolf Deterding. „Ein Punkt wäre schon schön gewesen.“
Peines Co-Trainer Christopher Fock versuchte, das Positive an diesem knappen Derbysieg herauszuheben. „Wir haben uns durch den dritten Sieg in Folge in der Tabelle von unten abgesetzt.“ Grundsätzlich habe der Auftritt seiner Mannschaft aber Luft nach oben besessen. „Wir haben uns nicht immer so präsentiert, wie wir es wollten. Wir hatten uns vorgenommen, dominanter aufzutreten“, sagte Fock weiter. Doch früh im Spiel zeigte sich, dass die Mechanismen im Peiner Spiel nicht funktionierten. „Wir sind nicht ins Tempospiel gekommen“, monierte Fock. „Auch unsere Angriffskombinationen liefen nicht so gut.“ Nach acht Minuten stand ein mageres 3:1 für die Gastgeberinnen auf der Anzeigetafel, ein Vorsprung, der laut SG-Coach Deterding auch deshalb zustande kam, „weil uns Karo Kilsbach im Peiner Tor vier hundertprozentige Torchancen weggenommen hat“.
Über das gesamte Spiel wirkten die Peinerinnen in der Defensive seltsam passiv. „Wir sind zu wenig nach vorne gegangen, um die Gegenspielerinnen früher anzunehmen“, erzählte Fock. „Deshalb ist es uns auch nicht gelungen, uns mal für längere Zeit deutlich vom Gegner abzusetzen.“ Lediglich beim 12:7 (25. Minute) und beim 13:8 (26.) lagen fünf Treffer zwischen beiden Teams. „Peine war zwar besser als wir, aber über Kampf haben wir es immer wieder geschafft, das Ergebnis eng zu gestalten“, fand Deterding.
Das blieb auch nach dem Seitenwechsel so. Der Grund: In der Peiner Offensive lief minutenlang gar nichts mehr zusammen. „Es war eine absolute Katastrophe, was wir im Angriff gezeigt haben“, schimpfte Fock. Mehr noch: Die Peinerinnen nahmen einfach nicht die Körperlichkeit im Spiel ihrer Gäste an. „Wir tun uns schwer gegen ein Team, das so ins Gewühle geht wie die Zweidorferinnen“, so Fock. Nach 44 Minuten war die Partie beim 16:16 wieder offen, auch nach Cindy Hoffmanns Treffer zum 20:20 (49.) war für die Gäste Zählbares zum Greifen nah.
„In den letzten Minuten sind unsere Aktionen zu hektisch geworden, wir wollten es erzwingen“, gab SG-Coach Deterding an. „Vielleicht hätte ich früher mal wechseln müssen. Bei einigen Spielerinnen waren die Kräfte weg.“ In den Schlussminuten habe Vater Jahn zudem seinen Erfahrungsvorsprung ausgespielt, resümierte Deterding. Die Gastgeberinnen schafften es mehrfach, sich in freie Wurfpositionen zu bringen und konnten oft nur durch Fouls am Abschluss gehindert werden. Die Folge waren fünf Siebenmeter, die Peines Jenny Hüsing mit einer 100-Prozent-Quote verwandelte. Beim 25:22 (58.) hatte Vater Jahn das Derby vorentschieden, der Rest war kosmetische Ergebniskorrektur der Gäste.
Vater Jahn: Kilsbach, Lange – Temme 1, Gimmel 3, Bleyer 6, Müller, Bergmann 1, Bartels 4, Hüsing 5, Fust 2, Marchefka 1, Bührig 2.
Zweidorf/Bortfeld: Willmann, Rother – Gehrmann, Leisering, Karger, Zakrzewski 7, Harms 4, Zutz, Hoffmann 3, Litzius 1, Kamp 6, Filipczak, Buhle 3, Wesemann.
SG Zweidorf/Bortfeld