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Spielbericht Oberliga Frauen: Klassenerhalt

Peiner Allgemeine Zeitung vom 12.05.25

Freudentränen und starke Keeperin: Zweidorf/Bortfeld rettet sich im Derby

Von Hartmut Butt

Handball-Oberliga: SG siegt beim MTV Peine mit 26:24 – Jahn-Coach enttäuscht von seinem Team

Gerettet! Dank einer starken zweiten Hälfte im Derby haben die Oberliga-Handballerinnen der SG Zweidorf/Bortfeld am letzten Spieltag doch noch den Klassenerhalt geschafft. Durch den 26:24-Sieg beim MTV Vater Jahn Peine haben die Schützlinge von Trainer Gundolf Deterding die zeitgleich erfolglosen Konkurrenten vom MTV Rohrsen und Mellendorfer TV im Endspurt noch überholt. Der Jubel bei der SG nach dem Schlusspfiff war riesig. „Ich bin stolz darauf, was meine Mannschaft in Peine gezeigt hat. Für viele Handball-Kenner waren wir vor Saisonbeginn ein sicherer Absteiger. Wir haben etwas Großes geleistet. Ich bin sehr stolz auf mein Team“, sagte Deterding.

MTV VJ Peine – SG Zweidorf/Bortfeld 24:26 (13:13). Nach 60 spannenden und gutklassigen Spielminuten rissen die Spielerinnen der SG Zweidorf/Bortfeld in der Silberkamphalle in Peine die Arme hoch, hüpften vor Freude auf dem Spielfeld. Die mitgereisten Fans feierten auf der Tribüne. SG-Coach Deterding erkundigte sich, wie der Mellendorfer TV bei der HSG Plesse-Hardenberg gespielt hat. Als Verantwortliche und Spielerinnen erfuhren, dass die Mellendorferinnen mit 22:27 verloren haben, wurde ein zweites Mal kräftig gejubelt und gefeiert. So manche Freudenträne war auch dabei. „Es ist unglaublich“, sagte Co-Trainer Thomas Crone, den es während der 60 Spielminuten nur selten auf der Trainerbank gehalten hatte.

Trainer Gundolf Deterding wirkte dagegen zunächst sehr ruhig. In den finalen zehn Minuten hielt es aber auch ihn nicht mehr auf der Trainerbank. Und das, obwohl seine Spielerinnen sehr fokussiert agierten.

Als fünf Minuten vor Abpfiff SG-Linksaußen-Spielerin Nele Zakrzewski ihren Siebenmeter zum 25:19 ins Peiner Tor warf, war die Entscheidung im mit Spannung erwarteten Lokalderby gefallen. Es war ihr fünfter verwandelter Strafwurf im fünften Versuch. So treffsicher war sie in der 23. Minute beim Stande von 11:8 für die SG nicht gewesen. Einen Tempogegenstoß warf Zakrzewski über die Peiner Latte, verpasste es, den Abstand schon frühzeitig auf vier Tore auszubauen. Die Folge: Bis zur Pause schafften die Gastgeberinnen den Ausgleich. „Ich habe diese vergebene Chance schnell abgehakt und einfach weitergespielt“, sagte Zakrzewski.

Franziska Rother wird zum Jahn-Schreck

So ruhig und fokussiert wirkten die Gäste über die gesamte Spielzeit. „Es war beeindruckend, wie zielstrebig die Mannschaft die Aufgabe angegangen ist“, sagte ein überglücklicher Deterding nach Spielende. Seine Mannschaft sei optimistisch gewesen, den Derby-Sieg zu holen. „Die Spielerinnen waren hundertprozentig überzeugt davon“, betonte der Coach. Die bittere Heimniederlage gegen Wolfsburg sei ab Mitte der Woche abgehakt gewesen und der Blick nach vorn gerichtet.

Die erfahrene Torhüterin Franziska Rother hatte die Zuversicht im Vorfeld der Partie vorgelebt – und überzeugte auch auf dem Feld. Sie war ein Garant für den Erfolg in Peine. Die Torfrau kam gut in die Partie, hielt in der Anfangsminute sofort einen Wurf von Greta Hasemann. In den folgenden Minuten parierte sie nicht nur zwei Siebenmeter von Tabea Bleyer, sondern wehrte auch gleich mehrere hundertprozentige Chancen der Jahnerinnen ab.

Trotz einer guten Einstellung und einer starken Franziska Rother waren es am Anfang aber die Peinerinnen, die sich mit 3:1 in Führung warfen und den Gast zu einer frühen Auszeit zwangen. Es dauerte 20 Minuten, ehe SG-Kreisläuferin Lena Schmidt die Gäste erstmals in Führung brachte. Zakrzewski erhöhte auf 10:8 und Rother parierte einen Strafwurf von Bleyer. Zwei Sekunden vor der Pause schaffte Theresa Gimmel den Ausgleich für Peine.

Nach der Pause brachte Jahns Tabea Bleyer mit einem verwandelten Siebenmeter ihr Team wieder nach vorn. Die SG zeigte sich davon unbeeindruckt, schaffte den Ausgleich und eine Zwei-Tore-Führung. Mitte der zweiten Halbzeit kassierte die Peinerin Katharina Kurmeier die Rote Karte. „Ich hätte mir einen erfolgreicheren Abschied gewünscht“, sagte sie nach Spielende.

In Unterzahl musste Jahn den ersten Vier-Tore-Rückstand durch einen verwandelten Siebenmeter von Zakrzewski hinnehmen. Peine konnte nicht mehr dagegenhalten. Jahn-Coach Christopher Fock war enttäuscht: „Mit der kämpferischen Einstellung meiner Mannschaft bin ich nicht zufrieden gewesen“, sagte Fock, der von einem verdienten Sieg der SG sprach und den Gästen zum Klassenerhalt gratulierte.

Kader und Spielverlauf