Quelle PAZ vom 28.08.23
Zweidorf/Bortfeld überrascht gleich mal: „Sieg des Willens“
Von Hartmut Butt
Handball-Oberliga: Aufsteiger SG bezwingt Schaumburg-Nord 24:20
Die überragende Akteurin des Aufsteigers: Annika Harms (am Ball) war schwer zu stoppen, erzielte gleich zwölf Tore für die SG Zweidorf/Bortfeld.Foto: Ralf Büchler
Bortfeld. Mit einem Paukenschlag sind die Handballerinnen des Aufsteigers SG Zweidorf/Bortfeld in die Oberliga-Saison gestartet. Sogar ersatzgeschwächt feierten sie einen verdienten Auswärtserfolg über den sich SG-Coach Gundolf Deterding ganz besonders freute. Denn: Gegner HSG Schaumburg-Nord hatte den SG-Wunsch nach einer Verlegung abgelehnt.
SG-Coach freut sich über starke Abwehrleistung
HSG Schaumburg-Nord – SG Zweidorf/Bortfeld 20:24 (8:11). Die Voraussetzungen für die Gäste waren alles andere als optimal, Trainer Gundolf Deterding reiste lediglich mit zehn Akteurinnen, darunter zwei Torfrauen nach Waltringhausen. „Der Optimismus hielt sich in Grenzen“, räumte der SG-Coach ein. Doch es kam anders als gedacht.
Er spürte bereits beim Aufwärmen, dass seine Spielerinnen hoch motiviert waren, Schaumburg das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das taten sie von Anpfiff an auch. Die überragende Rückraumspielerin Annika Harms und Außenspielerin Nele Zakrzewski sorgten für eine 2:0-Führung. Schaumburg schaffte zwar den Ausgleich und die 3:2-Führung, aber über einen häufigen Vorsprung konnten sich die Gastgeber nicht freuen. „Das lag vor allem an unserer starken Abwehr“, sagte Deterding. Seine Spielerinnen hätten schnell erkannt, dass Schaumburg immer wieder über den Kreis oder die Außenpositionen zum Erfolg kommen wollte. Hinzu kam, dass Torfrau Franziska Rother einen starken Tag erwischt hatte. Sie wehrte zwei Siebenmeter ab und hielt mehrere hochkarätige Chancen.
In den finalen sechs Minuten der ersten Halbzeit blieb die SG ohne Gegentor, machte aus einem 8:8 einen 11:8-Vorsprung. Nach der Pause glich Schaumburg zwischenzeitlich zum 12:12 aus und ging 13:12 in Führung. Die SG zeigte sich unbeeindruckt, glich durch Annika Harms zum 13:13 aus und ging mit 18:15 in Führung. Als Harms einen Siebenmeter zum 24:18 verwandelte, war sieben Minuten vor Schluss die Entscheidung gefallen.
„Das war ein Sieg des Willens. Die Mannschaft hat die zahlreichen Ausfälle kompensiert und verdient gewonnen. Das war erstklassig“, bilanzierte Deterding hochzufrieden. Am kommenden Sonntag darf sich die SG auf ihr erstes Heimspiel freuen, Titelmitfavorit HSG Hunte-Aue ist zu Gast (17 Uhr).
Zweidorf/Bortfeld: Rother, Willmann – Harms (12/3), Zakrzewski (5/3), Karger (2), Zutz (2), Hoffmann (2), Di Benedetto (1), Litzius, Lönnecke.
In den sozialen Medien hat sich der Trainer Koop von der HSG Schaumburg Nord nach Spielendende und somit nach der Heimniederlage wie folgt geäußert, hier sein Originalzitat: “ Eine unnötige Pleite, Zweidorf war spielerisch keine Herausforderung und wird Mühe haben, die Klasse zu halten.“
Unser Kommentar zum Zitat: Als Aufsteiger wissen wir und es ist uns auch bewusst, dass wir nur um den Klassenerhalt in der Oberliga spielen werden. Platz 13 und somit der Klassenerhalt ist unser Ziel. Dennoch hat es auch mit „spielerisch keine Herausforderung“ für die HSG Schaumburg Nord gereicht.